Hier sind einige Fotos von der Pfingstfeier 2001,
beigesteuert hat diese
Ch.Meyer

Nun möchte ich auch mal einiges zu diesem Thema sagen. Es ist völliger Quatsch, dass mir die Tradition gleichgültig ist. Mir haben die ersten Jahre auch besser gefallen, und viele von den Jüngeren werden wohl nie erfahren, wie cool früher der Ablauf war. Schön war die Zeit Mitte der 90er mit Eddie, Krischan, Joe und den anderen Horburgern.

Einige Highlights: Freitags beim Aufbauen war der Storch immer wieder ein schönes Gesprächsthema, da es einen Naturfreund nie so ganz behagte, was wir dort planten. Doch der Storch als Ehrengast oder muss ich Gastgeber sagen, fand mit der Zeit Gefallen daran und sah von seinem Aussichtsturm die eine oder andere schöne Aktion. Zum Beispiel den guten Jörg, der immer eine hochpolierte Axt mitbrachte, und fast die Hälfte aller  Bäume selbst schlug. Oder die eine Person, die mit einer Eiche aus dem Wald kam, weil sie der Naturkunde nicht allzu mächtig war, dafür aber den Lacher auf ihrer Seite hatte. Imke ihr mutiger, aber unfreiwilliger Sturz vom Anhänger, den Achim als Fahrer fast nicht bemerkte. Schlecht, wenn man nicht merkt, dass unter den Birken kein Anhänger mehr ist, da man soweit hinten sitzt. Immer ein heikles Thema früher. Dieses Ereignis geschah kurz hinterm Aalkrug, wo es den Hermann-Löns gab, der später meistens im Graben landete, weil er fast nur aus Eis bestand, und der einzige flüssige Anteil aus purem Alkohol, der einem die Fussnägel zum Hochklappen brachte. Die schöne Gedenkminute, die einmal leider keine war, weil Eddie lachen musste. Als Strafe schickte ihn Wolfgang zu Fuss nach Hause, was die anderen dann aus Solidarität nachmachten. Nun war Wolfgang leicht verärgert und fuhr alleine  seinen Schlepper gen Heimat. Doch später kam er zum Feiern wieder und seine Laune war so gut, dass er auf einer Holzbohle übers Feuer tanzte, was allerdings mit abgebrannten Schnürsenkeln endete. Oder die Aktion mit Holgers altem Toyota, bei der sein Vater uns ertappte und meinte: „Nu schuuf em mal wedder hen dor, Sven.“ Der war aber gar nicht dabei. Achim wird sich erinnern.  Und schließlich haben 3 Pfingstochsen auch schon mal den Gedanken  verwirklicht, einem geschätzten Dorfbewohner eine Karre Mist vor die Haustür zu kippen. Bis in den Garten hat es aus alkoholtechnischen Gründen nicht mehr gereicht. Und montags war es beim Abbauen für Joachim immer ein  Privileg, die Grassoden mit seinem BMW festzufahren. Der 6-Zylinder war vom Gewicht ja auch gut geeignet dafür. Dieses sind nur einige Beispiele, die den Storch ins Auge fielen und an die auch ich mich gerne zurückerinnere.

Aber jetzt zurück in die Gegenwart. Grundsätzlich muss ich erst einmal sagen, dass wir nur die Feier zusammengelegt haben. Am Bäume schlagen und austeilen hat sich nichts geändert. Und früher waren auch schon Barumer beim Feiern dabei. Nur dass diese 20 DM bezahlt haben. Heute bezahlen wir die Feier aus einem Topf und so bleibt auch noch Geld für eine Nachfeier + Weihnachtsfeier übrig. Ein schönes Wildschwein schmeckt in  der kalten Jahreszeit nämlich nicht schlecht.

Nun zu weiteren Punkten, die im Forum kritisiert worden sind. Ich finde, dass im Allgemeinen der Ablauf2000 geklappt hat und 2001 noch viel besser, trotz der sehr schlechten Wetterbedingungen. Aber es ist durchaus normal, dass mal einiges nicht nach Plan läuft. Vor allem, wenn beide Dörfer gleichzeitig mit Austragen fertig sein müssen, damit man zusammen essen kann. Und da kann ich es auch nicht verstehen, wenn Mathias es bemängelt, dass er 2 Minuten auf fertiges Fleischwarten musste. (Und jetzt erzähl mir nicht, es waren 3 Minuten)

Zum Thema Fleisch schnell vergriffen: Wir hatten 200 Stück Fleisch. Irgendwo sind auch mal finanzielle Grenzen.

Und wenn dein Pernod nicht da war, tut es mir leid. Hat wohl einer vergessen.

Zum Thema 20 DM  nicht bezahlt, von einigen Gästen, die dort waren: Es ist schon möglich, dass einer mal nicht bezahlt hat, aber im Groben und Ganzen haben alle Gäste bezahlt, denn sonst wäre es nicht möglich, dass wir 350-400 DM daraus eingenommen haben.

Zum Thema 2000 war keine Stimmung vorhanden: Muss ich zugeben, war schon mal besser. Aber ich glaube kaum, dass der Grund dafür im Zusammenfeiern liegt. Nebenbei muss ich sagen, dass wir  uns auch von der Stromabhängigkeit getrennt haben. Das Stromaggregat hat sich bestens bewährt. Ist zwar etwas laut, dafür dreht uns aber keiner den Saft ab, wie früher. Hatte aber zur Folge, dass bei der Nachfeier 2000 die Polizei anrückte mit der Bitte, die Musik leiser zu drehen. Mit gedämpfter Musik fanden die Blaumeisen unsere Veranstaltung recht originell und gesellten sich zu uns. Also kann die Stimmung 2000 so schlecht auch nicht gewesen  sein, deshalb dieser Einschub. Zudem war 2001 wieder sehr gute Stimmung, trotz scheiß Wetter. Da hätten sich die Ehemaligen ja von überzeugen können, aber anscheinend bleiben sie bei solchem Wetter ja lieber vor dem Ofen.

Zum Thema Affenkäfig: In der heutigen Zeit ist es nicht mehr zu vertreten, die Leute auf den Bäumen mitzunehmen. Zum einen, weil wir die 180 Bäume kaum auf einen Anhänger bekommen, ( nicht gut 100 wie früher, Achim ) zum  anderen, weil wir auch mehr Leute sind ( gut 20 ). Außerdem würden bei einen Unfall die Halter von Schlepper und Anhänger in Teufels Küche kommen, und da ist halt kein Landwirt mehr  zu bereit. Verständlicherweise. An dieser Stelle nochmals recht herzlichen Dank an Henning, der uns zum 2. Mal seinen Schlepper zur Verfügung stellte. Und aus diesen Gründen ist der Gitteranhänger zumindest ein guter Kompromiss, um wenigstens ein Stück Tradition fortzuführen. Ansonsten müsste man, wie die Barumer, mit dem Auto in den Wald fahren. Und dann würde folglich auch die Kneipentour wegfallen, und mit ihr noch mehr Tradition. Sie ist ja in meinen Augen das Schönste an Pfingsten – Pferdeturnier lässt grüßen.

Zum Schluss möchte ich nochmal sagen, dass die große Mehrheit mit dem momentanen Ablauf sehr zufrieden ist. Aber man kann es halt nicht allen recht machen. Und in einer Gemeinschaft müssen auch mal eigene Interessen zurück gestellt werden. Trotzdem habe ich Verständnis dafür, wenn einige Leute eine reine Horburger Pfingstfeier schöner fanden. Jeder hat halt seine eigene Meinung. Das akzeptiere ich. Aber es gibt auch Leute, die gegen alles gegenanstinken und denen man nichts recht machen kann. Und es ist gut, dass derjenige Pfingsten nicht mehr mitfährt, dann braucht sich keiner das Gesülze mehr anhören. Das mangelnde Interesse an der Horburger Feuerwehr wundert mich mitunter bei solchem Querdenken auch nicht. (Aber dieses nur nebenbei – nicht so ernst nehmen)

Außerdem ist meine Zeit nach 12 Jahren auch langsam abgelaufen, und dann wird die junge Generation sicherlich auch noch das eine oder andere ändern.

Vielleicht auch zu meinem Missfallen, aber so ist das halt.

Ch.Meyer