100-Jahr-Feier der FF-Horburg

Im Jahre 2002 wurde die FF-Horburg 100 Jahre alt. Das war natürlich ein Grund zum Feiern.

Zum Auftakt dieser lang vorbereiteten Feierlichkeiten fand am 30.08.2002 ein Umzug durch den Ort statt. Allen voran der Spielmannszug Wittorf, gefolgt von den Kameraden der FF Horburg und diverser anderer Wehren. Es ging zum Ehrenmal, wo der Pastor eine ergreifende Rede hielt und ein Kranz niedergelegt wurde.

Nun ging es zum Festzelt, dass wir "Am Illmenautal" aufgestellt hatten. Dort hielten Vertreter der Politik und Feuerwehren die üblichen Reden und die Chronik der Wehr wurde vorgetragen, besonders Highlight waren eigentlich die plattdeutschen Vorträge von Elisabeth Junge. (siehe unten!)

Zum Kommers spielte der “Musikzug Lauenburg Süd” auf, eine Spende mehrerer Kameraden. Durch die Kehlen durstiger Gäste flossen bis zum Ende der Veranstaltung 250l Freibier.

Der folgendem Samstag begann mit einem "Tag der offenen Tür" in unserem Feuerwehrgerätehaus. Dort gab es Kaffee und Kuchen, der von fleißigen Horburgerinnen kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Das Rahmenprogramm bildeten Kinderspiele, geleitet und betreut durch unsere Jugendfeuerwehr, und Spiele für freie Mannschaften bei denen es Getränkegutscheine zu gewinnen gab.

Den Höhepunkt dieses Wochenendes war der Jubiläumsball, ebenfalls im Festzelt. Es waren mehr Gäste erschienen als man Stühle zur Verfügung hatte, dennoch oder gerade deswegen war die Stimmung sehr gut und es wurde bis früh in den nächsten morgen gefeiert.
Gegen 0.00 Uhr wurden wir von der Polizei aufgefordert, doch bitte etwas leiser zu sein, ein Camper hätte sich beschwert. (Lieber Camper, wenn man in einem Ort zu Gast ist, hat man sich auch so zu verhalten! Wir Horburger sind da ja rigoros: Das Campingplatz wird in den nächsten Monaten geräumt!)

Musikalisch wurde dieser Abend von den "Cognac's" begleitet, die selbst für reichlich Getränkeumsatz sorgten.

Am Sonntag ging es dann ans aufräumen, dass mit einem Grillen und etwas Bier und viel Gesprächsstoff den Abschluss der Feierlichkeiten bildete.

Unsere "Horburg" gebaut aus Strohballen wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag angesteckt dabei wurde der Anhänger auf der diese stand zerstört.

Alles in allem kann man über den Ablauf und den Erfolg der Veranstaltung jedoch durchaus zufrieden sein, und erwartungsvoll auf 2027 warten, wo wir uns dann hoffentlich alle zum 125jährigen Jubiläum wieder treffen.

Die FF Horburg dankt folgenden Personen und Firmen für die freundliche Unterstützung dieses Jubiläums:

Fa. Borchert - Kosmetik vom Lande
Fa. Die Blitzer
Fa. Die Dachdecker
Fa. Hubertus Mallast - Gartengestaltung
Fa. Peter Flindt - Tischlermeister
Fahrradhaus Lohrs
Gemeinde Barum
Gerhard Flindt - Malermeister
Gerhard Steinbach - Fa. Meyer& Co
H. Unruh - Tankreinigung
Hans-Jürgen Detje
Hermann Päper
Jürgen Behr - Lohnunternehmer
Kiriakos Kamenidis - Restaurant Mykonos
Peter Schmidt
Rudolf Meyer
Samtgemeinde Bardowick
SPD-Abteilung Barum
Volksbank Lüneburg eG
Werner Flindt - Gasthaus Flindt
und allen fördernden Mitgliedern unserer Wehr
.

Hier die Beiträge von Elisabeth Junge und mein Versuch diese korrekt ins hochdeutsche zu übersetzen:

Een Füerwehrfest so um 1923

Dat is je een lange Tied nu all her,
do fier mal in Boorn de Hobörger Füerwehr
dat wör in'n Januar un dat frör wie dull
duer gornicht lng'n, do wörn de Füerwehrlüüd
net an'n Quedder vull.
Up eenmal geew die dat een rennen,
"Füeralarm" buten dan Gastwirt sein Schüün schall brennen.
Dat wör viellicht een dorcheenanner un een hen un her
Keeneen wüss wat von'n annern mehr,
Toerst möss öber je de Sprütt mal her.
Ans see ankömen bie de Sprüttenhuusdör,
leeg Hannes Lodders all davör,
hee leeg vör de Dör un ween un ween
hier wör doch ümmer een Schlöddellock
un nu is hier keen.
See hebt dat denn wohl doch noch fünnen
Dat duer woll noch een vittel Stunnen
Do güng dat aff mit de Sprütt na Boorn,
Ran an'n See, Waak gehaut, angelegt "Wasser marsch!"
Güng nich infrooern.
De Hauptmann rööp: "Alle Mann mit dat eegene Wader ran!"

To gliecke Tied. Uns Oma wör noch junge Deern
Un hülp bien Gastwirt mit serviern.
Krassmanns Mudder wat ehr Tante wör,
de segt to ehr: "Kumm doch mal her,
ick hew hier een Tablett mit Köm un Beer
dat bring mal ruut na de Horbörger Füerwehr!"
Ans see dor mit ehr Beer kummt an,
un süht der Kerls dor so stahn,
will see flink wedder trüch gahn.
"Och, " segt de Hauptmann do lütt Deern,
laat di dat hier man scheniern
latt di man ruhig noch un lütt Tuer Tied,
wü sünd hier noch nich ganz sowiet."
Ans see utdrunken harn dat Beer,
hebt see fragt: "Bringst du uns noch mehr?"
"Nee, hier komm ick gewiss nich wedder her."

Elisabeth Junge

Noch een Geschicht oder Erinnerung an Christoph Zeyn sien Beerdigung

De Trerfiern wörn domals noch in Truerhuus
Düt wör 1951 an eenen Sünndagmorgen
Mancheenen is düt hier nich neet,
de een oder anner weet noch bescheed.
Denn morgens wör an düssen Dag
Ook Löschverbandsübung in Marschacht
Un dorher möss ook noch vörher
Damals uns Horbörger Füerwehr
Feucht güngt dor to nich bloß bie't sprütten,
dat gew genog ook von de Lütten.
So feucht güng dat dor meistens to,
dat man nich wüß, is dat nu Wader oder Köm wat dor driwt ut de Schoh.

 Füerwehrhauptmann wör Herbert Flindt,
de segt to Paule "Menschenskind,
in Hohnsdörp weiht's hüt in de Brüch,
laat uns doch mal äben henkiecken,
öber gliecks wedder trüch!"
Henkommen sünd see je ook fix,
mit dat trüch dat wür man nix.
So väle Bekannte können dat gliecks wedder trüch nich begriepen
Un meen see wolln woll bloß kniepen.
Bettina lööp in Horborg all hen un her up de Straat,
öbern Arm de gebügelte Büx all praat.
"Könnt de sick nich na Huus hen scheern!"
so könn man ehr dor schimpen hörn.

De Klock wür halv twee, de Beerdigung fung an
Von de Füerwehr wör noch keener ran.,
denn de anner Füerwehrlüüd wörn noch in Bütl bie Paul Schlüter ankehrt
un hebt dor sien Sülberhochzeit fiert.
De Sprütt köm domals noch up'n Anhänger un eenen Trecker dorvör
Fred dan dröger de Been nicht mehr
He köm mit up dan Anhänger, leeg dor Weltentrückt
mit dan Kranz von de Füerwehr nebt see ehm schmückt
denn dan mössen see an düssen morgen
för de Füerwehr ook noch besorgen
Ümmerhen bet de Pastor bäg sein Amen
Sünd see öber doch noch rangekommen.
Nu güng dat un dat wör so Sitte, achtern Liekenwagen noch to foot
Un de Sünn meen dat so goot.
Up'n Karkhoff könn de Paster keen ennen nich finnen,
Willi Perschall stünn ton Glück ganz hinnen,
he güng ganz langsam in de Knie,
ehm wör so Elend wie noch nie.
Hans-Heinrich quäl sick fürchterlich
Ehm woll dat Äten wedder trüch
Ümmen wedder un ümmer nochmal
Wörch he dan Kram wedder hendal.
To allen Öberfluss mäk dat scharpe Parfüm von een poor Froons.
jümm noch Verdruss
Erbarmungslos schien de Sünn up düssen Haufen
De Paster hett sicher dacht: " Das schadet Euch
Nichts, das habt ihr nun von Eurem saufen."
He har sienen Text noch nich ganz to ennen
Do seh'ch man Füerwehrlüüd öber rennen
So rennt de noch nich mal bien brennen
Dal güng bloß noch an de Siet
Un husch, husch, husch
Verschwunden wörns all in'n Busch.

Elisabeth Junge

Ein Feuerwehrfest so um 1923

Das ist nun lange Zeit her,
da feierte in Barum die Horburger Feuerwehr,
das war im Januar und es fror ganz doll,
dauerte gar nicht lang, da waren die Feuerwehrleute bis an Rand voll.
Auf einmal gibt das es rennen,
"Feueralarm" hinter dem Gastwirt seine Scheune soll brennen!
Das war vielleicht ein durcheinander und ein hin und her,
keiner wußte was vom anderen mehr,
zuerst muß aber die Spritze mal her.
Als sie ankommen an der Spritzenhaustür,
liegt Hannes Lodders schon davor,
er liegt vor der Tür weinte und weinte
hier war doch immer ein Schlüsselloch
und nun ist hier kein.
Sie haben es wohl doch noch gefunden,
das war wohl nach einer Viertelstunde
dann ging es mit der Spritze nach Barum,
Ran an den See, Loch gehauen angelegt "Wasser marsch!"
Ging nicht - eingefroren!
Der Hauptmann ruft: "Alle Mann mit dem eigenen Wasser ran!"


Die gleiche Zeit, unsere Oma war noch eine junge Dame
Und half beim Gastwirt mit servieren
Krassmanns Mutter was ihre Tante war,
die sagt zu ihr: "Komm doch mal her,
ich habe hier ein Tablett mit Korn und Bier,
das bringst Du mal raus zur der Horburger Feuerwehr!"
Als sie dort mit dem Bier kommt an,
und sieht die Kerle dort so stehn
will sie flink wieder zurückgehn.
"Och," sagt der Hauptmann zur kleinen Dame,
"du bruachst dich hier nicht genieren
lass dir man ruhig noch eine klein bisschen Zeit.
Wir sind noch nicht ganz so weit."
Als sie ausgetrunken haben das Bier,
haben sie gefragt: "Bringst Du uns noch mehr?"
"Nee, hier komm ich gewiss nicht wieder her."

Noch eine Geschichte oder Erinnerung an Christoph Zeyn seine Beerdigung

Die Trauerfeiern waren damals noch im Trauerhaus
Das war 1951 an einem Sonntagmorgen
Manchen ist das hier nicht nett,
der eine oder andere weiß noch Bescheid.
Denn morgens war an diesem Tag
auch Löschverbandsübung in Marschacht
Und dahin muß auch noch vorher
damals unsere Horburger Feuerwehr
Feucht gings da zu nicht nur beim Spritzen,
das gab genug auch von den "Lütten".
So feucht ging das da meistens zu,
Das man nicht wußte, ist das nun Wasser oder Korn was dort aus den Schuhen läuft.

 Feuerwehrhauptmann war Herbert Flindt,
der sagt zu Paule "Menschenskind,
in Hohnsdorf weihen sie heute ein die Brücke,
lass uns doch mal eben hingucken,
aber gleich wieder zurück!"
Hingekommen sind sie ja auch fix,
mit dem zurück das war man nix.
So viele Bekannte können das gleich wieder zurück nicht begreifen
und meinen sie wollen wohl bloß kneifen.
Bettina läuft in Horburg schon hin und her auf der Straße,
übern Arm die gebügelte Hose schon parat.
"Können die sich nicht nach Hause hin schern!"
so konnte man sie dort schimpfen hören.

Die Uhr war halb zwei, die Beerdigung fängt an
Von de Feuerwehr war noch keiner ran,
denn die anderen Feuerwehrleute warn noch in Bütlingen bei Paul Schlüter eingekehrt
und haben dort seine Silberhochzeit gefeiert.
Die Spritze kam damals noch auf einem Anhänger und einem Trecker davor
Fred den trugen die Beine nicht mehr
er kam mit auf dem Anhänger, lag dort Weltentrückt
mit dem Kranz von der Feuerwehr haben sie ihn geschmückt
denn den müssen sie an diesem morgen
für die Feuerwehr auch noch besorgen
Immerhin bettete der Pastor gerade sein Amen
sind sie aber doch noch rangekommen.
Nun ging das und das war so Sitte, hintern Leichenwagen noch zu Fuß
und die Sonne meinte das so gut.
Auf dem Kirchhof konnte der Pastor keinen einen nicht finden,
Willi Perschall stand zum Glück ganz hinten,
er ging ganz langsam in die Knie,
ihm war so Elend wie noch nie.
Hans-Heinrich quält sich fürchterlich
ihm wollte das Essen wieder zurück
Immer wieder und immer nochmal
Würgt er den Kram wieder hinunter.
Zu allem Überfluss macht das scharfe Parfüm von ein paar Frauen,
ihm noch Verdruss
Erbarmungslos scheint die Sonne auf diesen Haufen
Der Pastor hat sich sicher gedacht: "Das schadet Euch
Nichts, das habt ihr nun von Eurem saufen."
Er hat seinen Text noch nicht ganz zu Ende
Da sieht man Feuerwehrleute rüber rennen
So rennt die noch nicht mal beim Brennen
Das ging bloß noch an die Seite
und husch, husch, husch
Verschwunden waren alle im Busch.